No risk no fun




Auf „koeln-nachrichten.de“ findet sich ein Artikel vom 01.12.12 mit dem vielversprechenden Titel „2012/13 – Ein neuer Blick auf die Inkasso Branche„, in welchem es um Veränderungen und eine fortschrittliche Entwicklung bei „seriösen“ Inkassounternehmen geht – natürlich gäbe es immer noch schwarze Schafe (wie wahr).

Als Beispiel dafür, „wie viel transparenter die Inkasso Branche in den letzten Jahre geworden ist“, wird auf „Inkassoportal.de“ verwiesen. Dort könne man lernen, wie Inkasso funktioniert (Schema X). Diese neue Seite für „Transparenz“ und „Aufklärung“ ist ein Angebot der BFS risk & collection GmbH und Arvato (Infoscore), also Bertelsmann – wie dort „transparentes Inkasso“ für bspw. 1&1 aussieht, finden Sie auf spiegel.de.

Allerdings kann man es einer Branche nicht verdenken, wenn sie eine zur Verfügung gestellte Bühne nutzt. Sei es ein regionales Portal wie „koeln-nachrichten“ für die „Inkassobranche“ oder die Nürnberger Zeitung für die „Call-Center-Branche“ – was auch gut so ist, denn sonst würde man ja versäumen, wie so mancher „tickt“. Das gilt eigentlich für jede Branche, wobei ich noch am rätseln bin, ob die Kampagne zum „transparenten Inkasso“ nicht vielleicht schon ein erster Marketing-Gag von Achim Berg ist. Berg war zuletzt bei Microsoft als Fachmann für Marketing und Vertrieb von High-Tech-Lösungen tätig und ist jetzt Vorstandsvorsitzender bei der Arvato AG, wie die Financial Times Deutschland am 30.11.12 schrieb.

Im Beitrag der FTD heißt es weiter:

  • „Berg war zuletzt in der Konzernzentrale von Microsoft für die Beziehungen zu Telekommunikationsfirmen zuständig, die er für die Windows-Phone-Plattform gewinnen sollte. Davor war er Deutschland-Chef von Microsoft.“

Demnach dürfte Herrn Berg 1&1 ein „geläufiger Begriff“ sein, wobei zu 1&1 ja auch bspw. Web.de und GMX gehören. Praktischerweise wird Herr Berg wohl auch nicht den Kontakt zu seinem früheren Arbeitgeber (Microsoft) verlieren, denn im Januar 2010 teilte die Bertelsmann-Tochter Arvato mit, dass man künftig weltweit die Rechnungen für Microsoft verwalten wird, wie heise.de berichtete:

  • „Die Bertelsmann-Tochter Arvato wird für den Softwarekonzern Microsoft künftig weltweit alle Rechnungen von Geschäftskunden verwalten. Die Zusammenarbeit beginnt diesen Monat und hat eine Laufzeit von fünf Jahren, wie Arvato und Microsoft am heutigen Montag mitteilten.“

Die zu diesem „Arrangement“ von heise.de verlinkte Pressemitteilung auf arvato.com findet man jetzt hier.